Im zweiten Weltkrieg gab es für die Dynamit-Actien-Gesellschaft eine Tarn-Fabrik aus Papp-Häusern am Rande der Wahner Heide
Im General-Anzeiger vom 13. Oktober 2010 berichtete Klaus Elsen über neuerliche Übersetzungsarbeiten des Troisdorfer Heimatforschers Peter Haas. Er übertrug das Buch „Wood für Wood – Das Rätsel der Holzbomben“ von Pierre Courouble vom Französischen ins Deutsche.
In dem Buch wird von Scheinanlegen mit Häusern aus Holzleisten und Tüchern und Flugzeugattrappen am Boden aus Holz und Pappe zur Täuschung des Feindes, sowohl bei den Alliierten wie auch in Deutschland, gesprochen. Die Alliierten antworteten gelegentlich mit dem Abwurf von Holzbomben, um die Moral der deutschen Truppen zu untergraben.
Haas berichtete von Scheinflugplätzen in den Feldern zwischen Kriegsdorf und Ranzel, um von dem Hangelarer Flugplatz abzulenken, auf dem seit 1940 größere Einheiten von Jagdbombern und -fliegern stationiert waren. Nördlich von Ranzel gab es eine Scheinfabrik, um die Feldmühle-Werke in Lülsdorf zu imitieren.
Für den „kriegswichtigen Betrieb“ der Dynamit-Actien-Gesellschaft (DAG) in Troisdorf an der Kaiserstrasse hatte man ebenso eine Attrappen-Tarn-Fabrik auf dem heutigen Gelände des Camp Spich errichtet.
Trotzdem wurde das Werk am 16.6.1941 von einigen Spreng- und Brandbomben, mit geringem Sachschaden, getroffen. Ab 1943 gab es mehrere Treffer der alliierten Bomber im Werksgelände, so z.B. am 29.12.1944, wo der Celluloid-Betrieb total und andere Betriebe teilweise zerstört wurden. 281 Personen wurden getötet und eine ähnliche Anzahl verletzt.
Zwei weitere schwere Bombenangriffe am 8. März 1945 trafen das Werk an der Kaiserstrasse und legten die gesamte Produktion still, die bis zum Einmarsch der Amerikaner am 13. April 1945 ruhte.
Bearbeitet: Dr. Volker Hofmann, Troisdorf, 14. Oktober 2010