TROVIDUR-Spiralrohre für ein Hochschulprojekt 1977

Der anwendungstechnische Betreuer und Entwickler für diese Produkte aus der Verkaufsabteilung TROVIDUR, Herr Ing. Rudolf Schommer, berichtete in der Werkzeitschrift „Dynamit Nobel“, 5/1977, über dieses Neubauprojekt.

„ Seit mehr als zehn Jahren bewährt sich das TROVIDUR-Spiralrohr in den unterschiedlichen Einsatzgebieten unter chemisch-aggressiver, thermischer und mechanischer Beanspruchung.


Die TROVIDUR-Spiralrohre werden aus einem extrudierten PVC-Hart-Profil durch Wickeln und Schweißen im thermoplastischen Zustand hergestellt. Das Fertigungsverfahren macht es möglich, Rohre beliebiger Durchmesser und Längen herzustellen. Zurzeit sind 13 Durchmesser (von NW 500 bis NW 2700) lieferbar; es stehen 6 unterschiedliche Wandprofile zur Verfügung.

Der schraubenförmig umlaufende Steg an der Außenseite des Rohres verleiht dem Rohrquerschnitt eine große Steifigkeit. Gegenüber glattwandigen Rohren sind TROVIDUR-Spiralrohe um ca. 35 % leichter.

Viele industrielle, aber auch lüftungstechnische Rohrleitungsobjekte wurden seither ausgeführt. Dabei handelt es sich immer um die Ableitung aggressiver Gase.

Ein typisches Beispiel für lüftungstechnische Leitungen aus Kunststoff sind die Abluftrohre für Laboratorien im Institutsbereich. An einer Vielzahl von Arbeitsplätzen im Labor werden die dort anfallenden Gase und Dampfe, die beim Experimentieren entstehen, über so genannte Kapellen oder Digestorien abgesaugt. Diese Abluftrohre müssen aus korrosionsfesten Werkstoffen bestehen.

Die Sammelleitung eines solchen Abluftsystems ist hier abgebildet. Es handelt sich hierbei um die Gesamthochschule in Essen, an der dieses Jahr der Lehrbetrieb aufgenommen wurde. Der Gebäudekomplex wurde nach einem Modulbausystem errichtet. Bei dieser Konstruktionsart sind die zentralen Abluftrohre (von NW 800 bis NW 2500) am Gebäude außen sichtbar angebracht. In dem Rohr NW 2500 werden stündlich ca. 140.000 qm Abluft weitergeleitet.

Die Ausschreibung des Bauherrn sah für das Abluftsystem ein feuerverzinktes Wendelfalzrohr mit einer äußeren, absolut dichten Isolierung vor, die eine Schwitzwasserbildung an der Innenseite des Rohres verhindern sollte.

Weiterhin sollten die mit wenigen Befestigungsmöglichkeiten zu montierenden Rohre die Windlasten aufnehmen und alle entstehenden Kräfte am Rohr an den Baukörper abgeben.

Die Durchbiegung zwischen zwei Auflagen sollte minimal sein. Es war darauf zu achten, dass bei Sonneneinstrahlung und Kälteeinwirkung die Längenänderungen der Rohre keine Schäden oder Undichtigkeiten am Baukörper oder Rohr verursachen.

Die Durchdringungen in der Dachdecke und an den Oktogonfassaden sollten absolut dicht ausgeführt werden.

Mit TROVIDUR-Spiralrohren konnte der Zentralen Planungsstelle für Landesbauten eine optimale technische Lösung vorgestellt werden. 1976 wurde dieses Objekt mit TROVIDUR-Spiralrohren realisiert.“


(Bearbeitet: Dr. Volker Hofmann, Februar 2009)