TROVIDUR-Fachtagung in Troisdorf
Dipl.-Ing. Rudolf Schommer berichtete in der Werkzeitschrift Dynamit Nobel 1/1985 über eine erfolgreiche TROVIDUR-Fachtagung in Troisdorf wie folgt:
„Mehr als 100 Fachleute aus dem Anwendungsbereich des Kunststoffapparatebaus kamen aus allen Teilen der Bundesrepublik zu einer Gemeinschaftsveranstaltung des Technischen Dienstes TROVIDUR mit dem Verein Deutscher Ingenieure -VDI- im Dezember 1984 nach Troisdorf.
Sicherheit im Kunststoffapparatebau
verlangt außer dem Werkstoff mit hohem Qualitätsstandard auch weit
reichende Erfahrungen über Bearbeitungstechnologien und
Werkstoffverhalten bei unterschiedlichen Beanspruchungen. Dieser
Erfahrungsschatz wird bei Dynamit Nobel durch Optimierung von
Verarbeitungstechiken im Technischen Dienst sowie durch Messen und
Prüfen in den werkstofflichen Labors ständig erweitert. Es ist somit
möglich, an der Weiterentwicklung von Verarbeitungstechniken und an der
Problemlösung aktueller Themen aus dem Bereich unserer Kunden
beizutragen. Dies stützt und erweitert den Anwendungsbereich
Kunststoffapparatebau.
Über die Ursachen der häufigen
anwendungstechnischen Probleme sprach Rudolf Schommer, Leiter Technische
Dienste IHZ (Geschäftsbereich Industrielle Halbzeuge, Anm. d.
Bearbeiters). Kunststoffe haben im Gegensatz zu Metallen bei
Temperaturänderungen große Längenänderungen. Wird diese behindert,
entstehen ungewollte Deformationen oder Spannungen. So können bei
unsachgemäßer Anwendung Schadensfälle entstehen. Weitere Inhalte des
Vortrags waren das theoretische und messtechnische Bestimmen bzw. die
Maßnahmen zur Verhinderung ungewollter Spannungen.
Egon Barth,
Abteilungsleiter BKE/Stoff- und Systemtechnik (BKE= Bereich
Kunststoff-Entwicklung in der Sparte Kunststoffe, A.d.B.), referierte
über die Langzeitfestigkeitsuntersuchungen an Warmgasschweißverbindungen
aus PVC hart, die in seiner Abteilung untersucht wurden. Bei diesen
Untersuchungen stellte sich heraus, dass bei Beachtung der werkseitigen
Schweißparameter mit besseren Schweißnahtfestigkeiten gerechnet werden
kann, als bisher Stand der Technik ist.
Als Gastreferent sprach
Diplom-Ingenieur Kaufmann vom Institut der Universität Aachen (IKV) über
Erfahrungen bei der Kunststoffschweißerprüfung. Sicherheit im
Apparatebau verlangt auch in der Schweißtechnik vom Schweißer
Befähigungsnachweise, die durch Trainingsprogramme und Prüfungen an
Kursstätten des IKV zu erwerben sind.
Eine rege Diskussion bestätigte das große Interesse an den ausgewählten Themen dieser Veranstaltung.“
(Bearbeitet: Dr. Volker Hofmann, 20. Januar 2009)