Der Werk-Chor

Ziel des Werk-Chores ist es, seine Auftritte für jeden Freund anspruchsvoller Chormusik zu einem besonders schönen Erlebnis werden zu lassen. Sei es bei der Gestaltung von Messen und geistlichen Konzerten oder in Konzerten mit klassischer und zeitgenössischer Chormusik. Der Chor sieht sich in der Pflicht, bei seinen Darbietungen an seine guten Leistungen in der Vergangenheit anzuschließen, denn für ihn bedeutet Tradition nicht romantisierende Nostalgie, sondern Fortsetzung des Erreichten.

Der Chor war – und ist es auch noch heute – einer der größten und leistungsstärksten Männerchöre in der Region. Sein umfassendes Liedgut und Repertoire reicht von geistlicher Musik über klassische und moderne Chorsätze bis hin zu folkloristischen und rhythmischen Liedern. Zahlreiche öffentliche Auftritte verdeutlichen seine Leistungsbereitschaft.

In den 90 Jahren seines Bestehens begeisterte der Chor sein Publikum in über 750 Konzerten. In großen Konzertsälen, im Fernsehen und auf weiten Reisen fand der Werk-Chor ein begeistertes Publikum. Er vertrat bei offiziellen Anlässen „sein“ Unternehmen als musikalischer Botschafter. Auch heute noch sehen es die Sänger als ureigene Aufgabe des Chores an, -wenn auch derzeit ohne ein Unternehmen im Hintergrund – Botschafter bleiben zu können, zumindest für die Stadt Troisdorf und für den Rhein-Sieg-Kreis. Als solcher ist er z.B. in Heidenau/Sachsen, der Partnerstadt von Troisdorf, zu einem Sommerkonzert mit dem Heidenauer Singekreis und dem Pirnaer Singekreis angetreten.

Der Chor ist Mitglied im Deutschen Chorverband (vormals Deutscher Sängerbund)   und   ist   dem   Chorverband   Nordrhein-Westfalen angeschlossen.

Der Chor wurde am 29. November 1917 gegründet in einer äußerst schwierigen Zeit mitten im Ersten Weltkrieg (1914-1918). Im Lokal Fuchs in Troisdorf-Oberlar versammelten sich 65 sangesfreudige Angehörige der Rheinisch Westfälischen Sprengstoff AG, Troisdorf, um einen Werk-Chor zu bilden. Das Protokoll wurde handgeschrieben verfasst.

Die Anfangsjahre

Im unmittelbaren Anschluss an die Gründung des Chores fand noch am selben Abend die erste Chorprobe statt. Die musikalische Leitung übernahm Willi Schell. Schon im Dezember 1917 konnten die Sänger vor   3500   Werkangehörigen   im   großen Speisesaal ihr Können unter Beweis stellen. Diese Veranstaltung  kann  man  als das Gründungskonzert des Werk-Chores bezeichnen. Es war der Anfang eines nicht geahnten Aufstiegs. Nach einem Konzert im Jahre 1918 schrieb der bekannte Kunstkritiker Professor Dr. Otto Neitzel: „Willi Schell kam, sang und siegte.“

Ein  paar Jahre später besteht der Chor seine erste große Bewährungsprobe. Beim großen nationalen Gesangswettstreit 1924 in Bonn-Mehlem erhält der Chor die beste Wertung.

1925 geht der Chor, inzwischen auf 110 Sänger angewachsen, auf seine erste Sängerreise, die nach Wiesbaden, Worms und Rüdesheim führte. Im gleichen Jahr wird erstmals ein Büß- und Bettagskonzert veranstaltet und damit eine Tradition begründet, die über 40 Jahre fortgeführt werden sollte.

Bei der Sternfahrt deutscher Männergesangvereine zur Gesolei in Düsseldorf (130 Sänger) vom 21. bis 24. August 1926 erhielt der Chor die „Große Goldene Medaille“.

Der Werk-Chor veranstaltete 1927 ein Konzert im Gürzenich zu Köln, der damals zu den bevorzugten Stätten für Chorkonzerte gehörte. Es hieß damals: „Dieser durch seine vorzüglichen Stimmen beneidenswerte Verein hat sich eine glanzvolle Position im Kölner Musikleben erworben.“

In den Folgejahren ist der Chor bestrebt, das erreichte Niveau zu halten. Die zunehmend schwieriger werdende wirtschaftliche Lage führt aber doch zu einer unvermeidlichen Stagnation, über die auch zahlreiche Konzerte im Kölner Raum und im Bergischen Land nicht hinwegtäuschen können. Eine für 1930 geplante große Süddeutschlandfahrt musste mit Rücksicht auf die allgemeine große wirtschaftliche Not aufgehoben werden.

Nach einem Konzert im Jahr 1930 in der Stadthalle Wuppertal-Elberfeld schrieb die Presse: „Das Gastspiel des Troisdorfer Werk-Chores hat von neuem gezeigt, dass dieser Chor nicht zu entthronen ist. Er hat eine Vortragsfolge, an die sich nur Männerchöre von den allerbesten Eigenschaften heranwagen können.“

Im unmittelbaren Anschluss an die Gründung des Chores fand noch am selben Abend die erste Chorprobe statt. Die musikalische Leitung übernahm Willi Schell. Schon im Dezember 1917 konnten die Sänger vor   3500   Werkangehörigen   im   großen Speisesaal ihr Können unter Beweis stellen. Diese Veranstaltung  kann  man  als das Gründungskonzert des Werk-Chores bezeichnen. Es war der Anfang eines nicht geahnten Aufstiegs. Nach einem Konzert im Jahre 1918 schrieb der bekannte Kunstkritiker Professor Dr. Otto Neitzel: „Willi Schell kam, sang und siegte.“

Ein  paar Jahre später besteht der Chor seine erste große Bewährungsprobe. Beim großen nationalen Gesangswettstreit 1924 in Bonn-Mehlem erhält der Chor die beste Wertung.

1925 geht der Chor, inzwischen auf 110 Sänger angewachsen, auf seine erste Sängerreise, die nach Wiesbaden, Worms und Rüdesheim führte. Im gleichen Jahr wird erstmals ein Büß- und Bettagskonzert veranstaltet und damit eine Tradition begründet, die über 40 Jahre fortgeführt werden sollte.

Bei der Sternfahrt deutscher Männergesangvereine zur Gesolei in Düsseldorf (130 Sänger) vom 21. bis 24. August 1926 erhielt der Chor die „Große Goldene Medaille“.

Der Werk-Chor veranstaltete 1927 ein Konzert im Gürzenich zu Köln, der damals zu den bevorzugten Stätten für Chorkonzerte gehörte. Es hieß damals: „Dieser durch seine vorzüglichen Stimmen beneidenswerte Verein hat sich eine glanzvolle Position im Kölner Musikleben erworben.“

In den Folgejahren ist der Chor bestrebt, das erreichte Niveau zu halten. Die zunehmend schwieriger werdende wirtschaftliche Lage führt aber doch zu einer unvermeidlichen Stagnation, über die auch zahlreiche Konzerte im Kölner Raum und im Bergischen Land nicht hinwegtäuschen können. Eine für 1930 geplante große Süddeutschlandfahrt musste mit Rücksicht auf die allgemeine große wirtschaftliche Not aufgehoben werden.

Nach einem Konzert im Jahr 1930 in der Stadthalle Wuppertal-Elberfeld schrieb die Presse: „Das Gastspiel des Troisdorfer Werk-Chores hat von neuem gezeigt, dass dieser Chor nicht zu entthronen ist. Er hat eine Vortragsfolge, an die sich nur Männerchöre von den allerbesten Eigenschaften heranwagen können.“
Von Breslau ging es zum Internationalen Sängerbundesfest Ungarns in Budapest, wo der Chor als Repräsentant Deutschlands auftrat. Jedes teilnehmende Land durfte einen Chor benennen. Die höchste Ehrengabe, ein Silberpokal mit prachtvoller Plakette, wurde dem Chor zuteil. Er sang u. a. in der Musikakademie und gestaltete den Gottesdienst in der St. Stefano-Basilika.

Diese Konzertreise war der Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte – sie ist es bis heute geblieben.

Das Konzert am 23. April 1938 war, auf die Zahl der Zuhörer bezogen, die größte Veranstaltung, die von unserem Chor in eigener Regie durchgeführt wurde: 3.500 Zuhörer in der großen Messehalle Köln-Deutz. Die Presse meinte: „Fülle und Schönheit des Klanges sind nicht zu übertreffen.“

Obwohl die RWS schon 1931 mit der Dynamit Actiengesellschaft vormals Alfred Nobel. & Co. fusionierte, übernahm der Werk-Chor wegen seines inzwischen ruhm- und klangvollen Gründernamens erst im Dezember 1941 die Bezeichnung „Werk-Chor der Dynamit Actiengesellschaft, vormals Alfred Nobel & Co. (MGV der RWS) Troisdorf“.

Kriegsbedingter Neubeginn und große Auftritte.

Mit einer Generalversammlung am 12. Juni 1946 wird die Chorarbeit wieder aufgenommen. Schon im November 1946  findet  das  erste Nachkriegskonzert statt.
Es folgte die Teilnahme des Werk-Chores am 14. Deutschen Sängerbundfest 1956 in Stuttgart mit einem großen Sonderkonzert in der Liederhalle. Im Anschluss gestaltete er eine Serenade vor Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer. Auch am 16. Deutschen Sängerbundfest in Stuttgart im Jahr 1968 nahm der Chor ebenfalls mit einem großen Sonderkonzert in der Liederhalle teil.

Ein Ereignis der ganz besonderen Art, an die sich einige Sänger, die auch heute noch im Werk-Chor singen, gerne erinnern, war die Sonderaudienz bei Papst Pius XII in Castel Gandolfo anlässlich einer Sängerreise nach Rom im Jahr 1957, an der 132 Sänger teilnahmen.

Sonderaudienz bei Papst Pius XII

Im Rahmen der Rom-Reise wirkte der Werk-Chor mit in der Nationalkirche der Deutschen „Santa Maria dell’Anima“ und mit einem Vortrag von Liedern am Grabe des Heiligen Petrus im „Peters Dom“. Außerdem fand eine Aufnahme von Liedern im Vatikansender statt und ein Abendkonzert im „Sala Boromini“.
    Das Unternehmen nahm 1959 eine Änderung seines Namens von „Dynamit Actiengesellschaft, vormals Alfred Nobel & Co.“ (kurz „DAG“) in „Dynamit Nobel Aktiengesellschaft“ (kurz „DN“) vor. Dieser Namensänderung schloss sich auch der Werk-Chor an und änderte seinen Namen 1960 in „Werk-Chor der Dynamit Nobel Aktiengesellschaft Troisdorf“.


Am 29. Mai 1960 gestaltete der Werk-Chor die chorische Umrahmung des Festakts des Deutschen Sängerbunds im Schumann-Saal in Düsseldorf anlässlich der Verleihung der „Zelter Plakette“.

Vom 14. bis 21. Oktober 1961 begab sich der Chor auf eine Konzertreise nach Wien mit musikalischer Ausgestaltung der Bet- und Singmesse im Stephansdom. Höhepunkt der Reise war das Konzert im Großen Musikvereinssaal. Stimme der Presse: Als Klangkörper von erlesener Kraft stellte sich der Werk-Chor der Dynamit Nobel AG aus Troisdorf mit seinen 130 Sängern im „Großen Musikvereinssaal“ dem Wiener Publikum vor. Ob in den Liedern der Romantik oder der Moderne, stets wusste der von Musikdirektor Willi Schell geführte Chor vom zartesten Piano bis zum machtvollsten Fortissimo sein Können überzeugend zu beweisen.

Im Anschluss an die Wienreise 1961 übergab nach fast 44 Jahren der von allen Sängern geliebte und verehrte Chormeister und von Fachleuten stets hoch gelobte Willi Schell die musikalische Leitung an Oswald Gilles.

Das Abschiedskonzert für Chormeister Willi Schell fand am 11. Mai 1962 statt. Die Presse schrieb: „In diesem Konzert ergriff Willi Schell noch einmal den Dirigentenstab. Man konnte die Ausdruckskraft, die Klangkultur, die ungemein weiten Spannungsfelder erleben, die Schells Musizieren so berühmt gemacht hatten. Prächtig entfalteten die Sänger des Dynamit-Chores Schuberts „Gesang der Geister“ – achtstimmig – das so ergreifend still endet „Schicksal des Menschen, wie gleichst Du dem Wind!“

Am 2. Juni 1966 starb Herr Schell infolge eines tragischen Verkehrsunfalls. Der Werk-Chor wirkte am 7. Juni beim  Seelenamt für den Ehrenchormeister in der Pfarrkirche Langenfeld-Wiescheid mit. Am offenen Grab gedachte der Vorsitzende Dr. Paul Walter dieses liebenswerten Menschen, dessen künstlerisches Können und seine menschliche Wärme über das Grab hinausstrahlten. Alle Chöre, die Willi Schell künstlerisch be­treut hatte, nahmen an der Beisetzung teil. .Ein von Gott begnadeter Künstler hatte die Welt für immer verlassen.

Chorleiter Oswald Gilles

Schon im Jahr der Chorübernahme 1961 wurde beim Bundesleistungssingen des Sängerbundes Nordrhein-Westfalens im Dezember dem Werk-Chor das Recht zuerkannt, die Bezeichnung „Meisterchor 1961“ zu führen. Die Leistungen wurden in allen vier Disziplinen mit „sehr gut“ bewertet.

Am 24. Juni 1962 übernahm der Werk-Chor die musikalische Ausgestaltung der Abendmesse im „Hohen Dom“ zu Köln anlässlich des 20jährigen Bischofsjubiläums seiner Eminenz Kardinal Josef Frings.

Konzerte im Robert-Schumann-Saal in Düsseldorf und im Kuppelsaal der Stadthalle in Hannover standen im nächsten Jahr auf dem Programm.

Der Werk-Chor nahm 1965 am 1. Chorfest des Sängerbundes Nordrhein­westfalen in Essen teil und wirkte mit bei der Chorfeier in der Gruga-Halle (mit Fernsehübertragung). Es folgte eine Sängerreise nach Bremen und Bremerhaven auf Einladung des Sängerbundes Nordwestdeutschland. Sonderkonzert in der „Glocke“ in Bremen aus Anlass der 1000-Jahr-Feier der Freien Hansestadt Bremen.

Von der beeindruckenden Reise in die Tschechoslowakei und nach Griechenland nur ein paar Hinweise zum musikalischen Teil: 110 Sänger bei einem Konzert im Majakowski-Saal in Prag, Konzert im Theater Kentrikom Athen. Musikalische Ausgestaltung des Pontifikalamtes in der St. Denis-Kathedrale in Athen. Von dem anschließenden Empfang bei Erzbischof Pritezis ist ein Ausspruch festgehalten: „Es haben schon viele Chöre in Athen gesungen, aber ihnen gebührt das Primat.“ Gestaltung der Heiligen Messe in der Klosterkirche „Santa Maria della Vittoria“ auf Rhodos.

Am 3. Oktober 1968 lud Bundespräsident Dr. Heinrich Lübke den Werk-Chor zum Empfang in die Villa Hammerschmidt nach Bonn ein. Der Bundespräsident schenkte dem Chor nach seinen Liedbeiträgen ein Gästebuch mit Widmung.

Von der Konzertreise im Jahre 1970 nach Bremerhaven und Helgoland ist besonders das Gemeinschafts-Konzert mit der Chorvereinigung „Concordia Bremerhaven“ festzuhalten.

Auf seiner Konzertreise nach Berlin vom 1. bis 4. Juni 1972 mit 100 Sängern standen Konzerte in der Gedächtniskirche und im Konzertsaal der Stadt sowie in der Hochschule für Musik auf dem Programm. Die Stadt gab dem Chor einen Empfang im Rathaus Berlin-Wilmersdorf. Die Presse schrieb: Eine Seltenheit in Berlin, einen so guten Chor zu hören.

Der Werk-Chor gestaltete 1974 auf seiner Türkei-Konzertreise den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes in der Basilica Di S. Antonio. Seine Devise war: „Es steigt ein ewig Klingen zu Gottes Himmel an; das Höchste muss man singen, weil man es nicht sagen kann.“ Es schloss sich eine Ton-Aufnahme durch den Rundfunksender Istanbul an. Die Presse schrieb: Die einzelnen Gruppen – Tenöre und Bässe – waren musikalisch sehr sauber und wie ein- und dieselbe Stimme.

Vom 7. bis 11 . Mai 1975 unternahm der Werk-Chor mit 110 Sängern eine Konzertreise nach Spanien. Am 8. Mai sang der Werk-Chor morgens in der Basilika des Klosters Montserrat beim Pontifikalamt. Der Abt Cassius Just O.S.B, zelebrierte vor über 2000 Gläubigen. Nach der heiligen Messe gab der Abt im gotischen Salon einen Empfang; er bedankte sich für das hervorragende Musizieren und übergab eine Dokumentation über das Kloster. Weitere Konzerte fanden in Lloret de Mar und San Andres de la Barca statt. Die letzte Station war Barcelona.

Eine Sängerreise an die Ostsee ermöglicht dem Chor in Jahr 1982 ein Konzert in Lübeck. Im Herbst wird zum ersten Mal die Hubertus-Messe vom Werk-Chor musikalisch gestaltet. Dies entwickelte sich zur Tradition. Sie findet zunächst in Oberlar, dann über 23 Jahre lang bis 2004 in Sieglar statt.

Im Januar 1985 legte Oswald Gilles die musikalische Leitung des Chores nieder. In 24 Jahren dirigierte er 198 Konzerte des Werk-Chores. Er wurde 2004 in einer Feierstunde zum Ehrenchorleiter ernannt. Sein 24jähriges erfolgreiches Wirken für den Werk-Chor wurde damit angemessen gewürdigt.

Professor Hermannjosef Rübben

Nachfolger von Oswald Gilles wurde 1985 Professor Hermannjosef Rübben. Er gab sein Debüt im Rahmen einer Konzertreise im selben Jahr nach Prag/Tschechoslowakei. Das Programm umfasste geistliche Gesänge, Spirituals und bekannte deutsche Volkslieder. Auch auf den Sängerreisen ins Frankenland mit Konzerten in Fürth und Nürnberg und nach Baden mit Auftritten in Rheinfelden war er für die künstlerische Leitung des Chores verantwortlich.

Hermannjosef Rübben unterstützte die Vorstellung des Chores, in der Klosterkirche der Steyler Missionare in Sankt Augustin ein Adventskonzert aufzuführen. Aus diesem im Jahr 1987 zunächst als Einzelaktion vorgesehenen Konzert hat sich ein „Jour fixe“ entwickelt, seither gehören die vorweihnachtlichen Konzerte in jener Klosterkirche zum festen Bestandteil des Konzertprogramms.

Sein hervorzuhebendes Chorleitergeschick brachte er auch bei den Konzerten in Göttingen und Karlsruhe im Jahre 1988 und schließlich 1989 bei dem Konzert gemeinsam mit dem Prager Lehrergesangverein ein. Professor Rübben trat 1990 als musikalischer Leiter unseres Chores zurück. Auch durch sein Wirken genoss der Werk-Chor ein hohes Ansehen.

1988 wurde die Firma Dynamit Nobel AG von dem Chemieunternehmen Hüls AG mit Sitz in Mari übernommen. Die Chemieaktivitäten wurden in den Mutterkonzern eingegliedert, die Sprengstoffaktivitäten landeten in einem neuen Konzern mit dem alten Namen Dynamit Nobel AG und die Kunststoffaktivitäten wurden unter dem Namen Hüls Troisdorf AG als eigenständige Firma fortgeführt. Letztere übernahm die Verantwortung für den Werk-Chor. Folgerichtig wurde der Name in „Werk-Chor Hüls Troisdorf geändert. Doch die Zugehörigkeit zur Hüls AG dauerte nur sechs Jahre. 1994 übernahmen die Rütgerswerke AG deren Geschäftstätigkeiten unter dem Namen „HT Troplast AG“ (HT stand für die Worte „Halbzeuge aus Troisdorf“).
Der Werk-Chor bekam den Namen „Werk-Chor HT  Troisdorf e.V.“,  den er heute noch führt. Die    Fenster-Profilaktivitäten wurden durch Übernahme mehrerer Firmen kräftig erweitert und in einer neu gegründeten Firma „profine GmbH“ zusammengefasst.

Was für die Firma sinnvoll und erfolgreich war, brachte unseren Werk-Chor in eine äußerst schwierige Situation. Die vielen neuen Mitarbeiter waren in ganz Deutschland und im Ausland für unseren Chor als Sänger unerreichbar. Die Zahl der in Troisdorf tätigen Mitarbeiter der nun zahlreichen kleineren Firmen sank dagegen dramatisch. Hatte die Dynamit Nobel AG in den 70er Jahren noch bis zu 6.000 Mitarbeiter mit einem stabilen Potential für aktive Sänger, fiel die Zahl der Mitarbeiter der Hüls AG schnell unter 4000, die der profine auf unter 2.000 – und diese wohlgemerkt auf viele weit entfernte Standorte verteilt. Inzwischen ist profine von dem britischen Finanzkonsortium „Carlyle and Advent“ übernommen worden. Betroffen waren 4.300 Mitarbeiter, davon 900 in Troisdorf. Werkschutz, Werkfeuerwehr oder Energiebereitstellung gingen wenig später an die Stadt Troisdorf über.

Professor Dr. Gerhard Schulte

Nachfolger von Hermannjosef Rübben wurde im Jahr 1990 Professor Dr. Gerhard Schulte. Am 5. Mai des Jahres leitete er ein Konzert des Werk-Chores   mit   dem   Leningrader   Rundfunk-Fernsehchor im Bürgerhaus in Troisdorf-Mitte. Ein Jahr später dirigierte er den Chor bei den Konzerten während der Italienreise im Mailänder Dom, im Refektorium San Marco in Mailand, in der Arena von Verona und der St. Apollinare in Classe – Kirche in Ravenna.

Es folgte ein Konzert mit dem Rundfunk-Jugend­chor Wernigerode in der Bonner Beethovenhalle.

Im Jahr 1992 leitete er das Große Opern- und Operettenkonzert des Werk-Chores als Festakt zum 75jährigen Bestehen. Es schloss sich der Festkommers im Casino der Hüls AG an. Der Werk-Chor nahm an einem gemeinsamen Konzert mit anderen von Dr. Schulte geleiteten Chören in Lennestadt-Meggen teil. Wie in den Vorjahren fanden auch in diesem Jahr die Hubertus-Messe in der Johannes-Kirche in Sieglar und das geistliche Konzert zur Vorweihnachtszeit in der Klosterkirche der Steyler Missionare statt.
Auf der großen Nordamerika reise des Chores im Jahr 1993 übernahm er die Leitung der Konzerte in New Westminster bei Vancouver/ Canada und in der St. Marys Cathedra! und San Francisco.

Für die künstlerische Gestaltung der Sängerreise nach Straßburg/ Frankreich mit einem Konzert in Ebersmünster war er verantwortlich. Außerdem leitete er den Werk-Chor bei seinem großen Konzert gemeinsam mit dem Kammersänger und Stargast Günter Wewel in der Aula des Sieglarer Gymnasiums.

Professor Dr. Gerhard Schulte trat auf eigenen Wunsch aus Gesundheitsgründen als musikalischer Leiter des Chores am Ende des Jahres 1994 zurück. In fünf Jahren dirigierte er 32 Konzerte des Chores.

Chordirektor Bernd Radoch

1995 übernahm der damals 36-jährige Bernd Radoch, der vorher als Vize-Dirigent im Chor sang, den Werk-Chor. Der Chordirektor im Fachverband   Deutscher   Berufschorleiter (FDB) studierte erst Sozialpädagogik und absolvierte danach eine Ausbildung in Chormusik, Chorpädagogik und Chorleitung. Neben seiner professionellen Arbeit als Chorleiter ist Bernd Radoch auch als Komponist und Arrangeur tätig. Viele Konzertreisen in alle Kontinente und große Konzerte zeichnen seinen bisherigen beruflichen Werdegang.

Ihm ist u. a. das Verdienst zuzuschreiben, den Werk-Chor in schwieriger Zeit durch die Gewinnung vieler neuer Sänger wieder stabilisiert und gute Zukunftsperspektiven gegeben zu haben. Die heute über 80 Sänger im Werk-Chor sind auch ein Ergebnis seiner Arbeit. Keiner der vielen in den letzten Jahren zum Werk-Chor gekommenen Sänger hat sich abgemeldet. Ursache hierfür dürfte auf die gute Stimmung im Chor, aber auch auf die engagierte, dynamische und humorvolle Art der Probenarbeit von Bernd Radoch zurückzuführen sein.

Noch im Jahr seiner Übernahme in 1995 leitete er den Chor bei der musikalischen Gestaltung einer Messe in Bamberg und bei einem gemeinschaftlichen Konzert mit dem Caerphilly Male Voice Choir aus Cardiff (Wales GB) im Bürgerhaus „Zur Küz“ in Sieglar mit anschließendem Festkommers.

Das inzwischen zur Tradition gewordene vorweihnachtliche Konzert in der Klosterkirche der Steyler Mission in Sankt Augustin rundete das Jahresgeschehen 1995 ab. Das nächste Jahr begann der Chor mit einem Kirchenkonzert in der Pfarrkirche St. Hippolytus in Troisdorf zu wohltätigen Zwecken.
 
Auf der Konzertreise, zunächst nach Tschechien, leitete er in Brünn die gesangliche Gestaltung eines Hochamtes in der Kirche St. Augustinus, das im  Rundfunk übertragen  wurde. Am gleichen Tag  fand  ein Gemeinschaftskonzert mit dem gemischten Chor „Junge Madrigalisten“ statt. In Prag gestaltete der Chor im Veitsdom auf der Burg ein Konzert und nahm am Festkommers im barocken „Classic“ mit dem Prager Lehrerchorteil.

Ein Konzert zum 80-jährigen Chorjubiläum fand 1997 im Bürgerhaus „Zur Küz“ in Sieglar statt. Es schloss sich ein Festkommers anlässlich des Vereinsjubiläums im Casino in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und Ehrenmitglieder an.

Das vorweihnachtliche Konzert in der Klosterkirche der Steyler Mission in Sankt Augustin verlief erfolgreich, denn das dargebotene Programm, insbesondere die Böhmische Hirtenmesse, wurde von den ca. 600 Zuhörern mit Begeisterung aufgenommen.

Einer der Höhepunkte seiner Tätigkeit war im Jahr 1998 das große Galakonzert seiner Chöre in der vollbesetzten Bonner Beethovenhalle mit 450 Sängern, die er zu einem fulminanten Klangkörper formte.

Es folgte eine viertägige Konzertreise nach Wales als Gegenbesuch beim Caerphilly Male Voice Choir. Ein erstes Konzert fand gemeinsam mit diesem Chor in Caerphilly vor 400 Gästen statt. In besonderer Erinnerung blieben die gemeinsam gesungenen Lieder „O Isis und Osiris“ von W. A. Mozart und das „The Holy City“ von St. Adams, bei uns besser bekannt unter dem Titel „Jerusalem“. Unter dem Motto „Ein herbstlicher Abend des Gesangs“ musizierte der Chor gemeinsam mit dem guten Mädchenchor der Lewis Girl Highschool in Ystrad Mynach.

Eine Abendmesse zu Ehren aller Lebenden und Verstorbenen des Werk-Chores in der Pfarrkirche St. Hippolytus in Troisdorf nahm der Chor gerne in sein Programm auf. In Sindelfingen hielt er ein Konzert unter dem Motto „Männerchöre singen  Lieder unserer Zeit“ gemeinsam  mit der Chorvereinigung Liederkranz Sindelfingen und dem Chor Maichingen, der Lieder in schwäbischer Mundart vortrug. Gestaltung der Messe zum Patronatsfest mit Hochamt in der Pfarrkirche St. Elisabeth in Sindelfingen.

Im Jahresverlauf fanden noch Messen und Konzerte in Dattenfeld, Troisdorf-Sieglar, dem Offiziersheim Porz-Wahn und der Steyler Mission in Sankt Augustin statt. Das Eröffnungskonzert der Waldbröler Kulturtage im Jahr 2001 fand bei der Presse ein gutes Echo. Sie sprach von einem grandiosen Konzert, wie man es in Waldbröhl noch von keinem Laienchor gehört habe.

Weitere Veranstaltungen waren die Hubertusmesse in Sieglar und das Konzert im Offiziersheim Porz-Wahn. Höhepunkt war – wie nun seit vielen Jahren – das vorweihnachtliche Konzert in der Klosterkirche der Steyler Mission in Sankt Augustin, das unter dem Motto „Russische Weihnacht“ stand.

Auf der großen, zehntägigen Chorreise im Jahr 2002 nach Polen bewies der Werk-Chor mit seinen Auftritten in der St. Jacobs-Kathedrale in Stettin, der Barockkirche des Klosters Heiligelinde sowie der Gestaltung eines katholischen Gottesdienstes in der St. Jacobi-Pfarrkirche von Allenstein sein Können und löste bei vielen Besuchern große Begeisterung aus.

Mit dem großen Frühjahrskonzert unter dem Motto „Schön ist die Welt“ mit Kammersänger Volker BengI im ausverkauften Bürgerhaus Troisdorf, das in das 50jährige Jubiläum der Stadt Troisdorf eingebunden war, präsentierte sich der Chor besonders leistungsstark.

Unser traditionelles Vorweihnachtliches Konzert, das unter dem Motto „Weihnacht in den Bergen“ stand, konnte im 17. Jahr seiner Veranstaltung einen Rekordbesuch von 1100 Zuhörern aufweisen.

Im Jahr 2003 veranstaltete der Chor einen Gottesdienst zum Gedenken an die Lebenden und Verstorbenen des Werk-Chores in der evangelischen Stadtkirche Troisdorf. Es schloss sich ein Konzert im Redemptoristen-Kloster in Hennef-Geistingen anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Kloster Geistingen“ an. Dieses vom Chor sehr anspruchsvoll gestaltete Konzert brachte begeisterte Presseberichte: „Hohe Sangeskunst krönte ein Jubiläum / Der HT Werkchor begeisterte im Kloster Geistingen das Publikum“.

Das Weihnachtskonzert fand in jenem Jahr im Bürgerhaus Troisdorf unter dem Titel „Chressnaach am Rhing“ statt. Der Chor präsentierte u.a. Lieder in rheinischer Mundart. Begleitet wurde er von der „Sproch- und Spelljrupp Niederdollendorf“, die die Weihnachtsgeschichte auf Kölsch darstellten.

Auf seiner sechstägigen Konzertreise nach Kempten, ins Oberallgäu und zum Bodensee gestaltete der Chor in der Barockkirche Birnau am Bodensee den musikalischen Rahmen der Christi-Himmelfahrtsmesse. Er trat auch auf in den Klosterkirchen Ettal und Ottobeuren sowie in der Kirche der Insel Mainau, – letzterer durch persönliche Vermittlung der Gräfin Bernadotte. Ein weiterer Höhepunkt war die Gestaltung der Samstag-Vorabendmesse in der herrlichen St. Lorenz Basilika im Aufenthaltsort Kempten.

Mit dem Frühjahrskonzert 2005 unter dem Motto „Von der Klassik bis zum Schlager“ wurden die Zuhörer auf den kommenden Sommer eingestimmt. Gastsänger des Konzerts in der Aula der Gesamtschule „Am Bergeracker“ in Troisdorf-Oberlar war der isländische Startenor Olafur Bjarnasson.

Während der fünftägigen Konzertreise nach Ungarn im Rahmen eines internationalen Chorfestivals mit Konzerten in Esztergom, Gödöllö und im Parlament in Budapest, präsentierte der Chor mit sieben weiteren Meisterchören aus Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Japan eine anspruchsvolle Mischung europäischer Volkslieder und geistlicher Gesänge.

Die „Europäische Weihnacht“ führte der Chor traditionell am 4. Advent im Kloster Sankt Augustin auf, wobei er von der Solistin Jana Heryanova-Ryklova aus Prag und einer Gruppe aus Irland unterstützt wurde. Auch 2006 freuten sich Dirigent und Sänger, erneut vor „ausverkauftem Haus“ singen zu können. Der Werk-Chor gestaltete das vorweihnachtliche Konzert mit dem Baritonsolisten Rainer Land.