Drei leere Kunststoff-Schrothülsen und interessante Hintergrundinformationen dazu….
Im Kiefernwald im Gelände des für immer am 1.6.2012 geschlossenen Rottweil-Schießstandes in Troisdorf-Spich fand der Bearbeiter diese drei leeren Schrothülsen aus Kunststoff (PE-HD).
In wikimapia.org/22501077/de/Rottweil-Schießstand-Troisdorf wird die Anlage wie folgt beschrieben:
1. Schrot:
Kombinierter Trap- und Skeetstand mit vollautomatischen Wurfmaschinen. Für das Trapschießen ist ein Laporte-Turbulenz-Automat und eine 5-Maschinen-Fosse-Universelle-Anlage mit akustischer Abrufanlage vorhanden. Im Jagdparcours stehen 6 variable, im Gelände installierte automatische Wurfmaschinen in Verbindung mit der Trap- und Skeetanlage zur Verfügung. Ferner Kipphase und Rollhase.
2. Kugel:
4 Jagdbüchsenstände 100 m, laufender Keiler 60 m.
3. Kurzwaffe:
Für Kleinkaliber: fahrbare Wendeanlage (25 m) mit 5 Drehscheiben.
Für Großkaliber: 5 stehende Scheiben.
Der städtische Eigentümer der IndustrieStadtpark Troisdorf GmbH –die Tropark GmbH- hat diesen Schießstand aufgegeben, auf dem bis zuletzt Sportschützen tätig waren und Jungjäger ihre Jägerausbildung durchführten, weil sie das Gelände für industrielle Neuansiedlungen erschließen will.
Der Schießstand existiert schon lange; im 1. Weltkrieg soll dort von der Mülheimer Straße her Testschießen mit Kanonen und Geschützen durchgeführt worden sein.
Rottweil Waidmannsheil Plastik -Schrotmunition wird heute von der RUAG, Kronacher Straße 63, 90765 Fürth (der ehemaligen Fabrik der Dynamit Nobel AG, Sparte Sprengmittel, Werk Stadeln) hergestellt und mit Bezug auf Alfred Nobel unter dem Namen RWS-Munition (Rheinisch-Westfälische Sprengstoffabrik) vermarktet.
Aufbau Rottweil Superskeet Streu
1. Durch die grüne PE-Kunststoffhülse ist eine Verwechslung mit den ansonsten roten Sportpatronen ausgeschlossen.
2. Erzeugt eine sehr große gedeckte Fläche auf kurze Distanz dank dem Streukreuz im Cup-wad.
3. Höhere Trefferchance durch schnelle HV-Pulverladung.
4. Schonung des Laufs durch erosionssichere SINOXID®-Zündung.
5. Besitzt eine besonders hochwertige 20 mm hohe Metall-Bodenkappe.
– See more at: rws-munition.de/sport/produkte/sportschrotpatronen.html
Zum Aufbau von Schrotpatronen allgemein berichtethttp://de.wikipedia.org/wiki/Flintenmunition:
Die äußere Hülle der Patrone besteht aus einer Bodenkappe mit Zündhütchen, die mit einer Hülse aus Pappe oder Kunststoff verbunden ist. Bei Schrot und bei Posten als Geschossladung ist die Hülse an der Stirnseite sternförmig zusammengefaltet oder aber über einer Papp- oder Kunststoffscheibe umgebördelt, damit die Ladung nicht herausfällt. Die Bodenkappe wird in der Regel aus vermessingtem Blech gefertigt. Der Rand der Bodenkappe verhindert, dass die Patrone zu weit in das Patronenlager rutscht. Bei Flintenmunition werden offensive (schnell abbrennende) Nitrozellulosepulver verwendet. Zwischen der Pulverladung und der Geschossladung (der Vorlage) befindet sich ein Zwischenmittel wie etwa ein Filzpfropfen. Durch das Zwischenmittel wird eine Vermischung von Pulver und Vorlage vermieden und beim Schuss die vollständige Kraftübertragung von der abbrennenden Treibladung auf die Geschossladung erreicht. Als Geschossladung werden Kugelschrot, Posten und Flintenlaufgeschosse verwendet. Bei allen drei Arten wird Blei wegen seiner hohen Dichte bei günstigem Preis bevorzugt. Aus Gründen des Umweltschutzes werden jedoch auch Eisenschrote und Schrote aus anderen Materialien verwendet. Schrotladungen werden bei modernen Patronen meist in einen Kunststoffbecher mit eingeschnittenen Seiten eingesetzt. Der Becher unterbindet den direkten Kontakt der Schrotladung mit dem Lauf. Das schont den Lauf vor Abrieb und Ablagerungen durch die Schrotkugeln.
Unser Kollege Dipl.-Ing. Ernst Schiffer berichtete in der Werkzeitschrift „Dynamit Nobel“,5/198, unter der Überschrift „Schrotkörner für Schrotpatronen“ über die Anforderungen an Schrotpatronen und wie die Waidmannsheil-Munition diese Anforderungen erfüllt.
Diese Literaturstelle wird unter www.kunststoff-museum.de>> Bibliothek wiedergegeben.
Bearbeitet: Dr. Volker Hofmann, Troisdorf, 7. Oktober 2014