Die Troisdorfer Knopf-Fabrik 1923 – 1959
In der Werkszeitschrift Nr. 1/1960 schrieb der Prokurist Johann Schulz einen eindrucksvollen Artikel über den Knopfbetrieb, der am 21.12. 1959 geschlossen wurde. Unter der Überschrift „Abschied von den Knöpfen – und ein Blick zurück“:
„Es goss in Strömen. Eine
Heimarbeiterin begegnete uns. Sie trug nach alter Schwarzwaldsitte auf
dem Kopf einen Vulkanfiberkarton, gefüllt mit Knöpfen. 25 Jahre sahen
wir sie im Straßenbild Troisdorfs. Es war ihr letzter Gang, denn heute
werden die Knopfmaschinen, Pressen, Werkzeuge verladen und von einer
anderen Knopffabrik übernommen.
Uns alten „Knöpflern“ ist etwas
wehmütig ums Herz. Der Regen passt zu unserer Stimmung. Da aber jeder
von uns mit anderen Aufgaben betraut wird, ist der Schmerz bald
überwunden.
1923 wurden die Troisdorfer Knöpfe aus Nitrocellulose
(Celluloid) geboren, sie waren im Aussehen interessant, aber gefährlich
brennbar. Durch einen entsprechenden Füllstoff wurden sie dann gezähmt.
Ein wenig später stand uns dann Acetat-Cellulose (Cellonex) zur
Verfügung. Daraus konnten wir dann die Hörner der Büffel nachbilden und
für den In- und Auslandsmarkt den TROLIT-Knopf schaffen.“
Danach
schloss sich die Schilderung der Entwicklung des Betriebs von der
Gründung 1923 bis zum Kriegsende an und dann den schwierigen Neubeginn
nach Kriegsende, sowie die schwierige Konkurrenzsituation Ende der
50iger Jahre, die zur Schließung der Produktion am 21.12.1959 führte.
Zusammenfassend führte Johann Schulz aus: „ Das Knopfwerk kann für sich in Anspruch nehmen, mitgeholfen zu haben, die damals neuen Rohstoffe POLLOPAS, TROLITUL und TROGAMID verkaufsreif gemacht zu haben.“
(Dr. Volker Hofmann, Februar 2007)